Zwischen Selbstdarstellung und Geheimhaltungshysterie – Über den eigenen Umgang mit den persönlichen Daten

Unglaublich, was ich im Sprachkurs schon gelernt habe. Das Zertifikat verdeutlicht: Ich kann in einer fremden Sprache sagen, wie ich heiße, wo ich geboren bin, wo und wie ich wohne, ich kann von einer Reise erzählen, über das Leben reden, in der Vergangenheit, der Gegenwart und Zukunft, Gewohnheiten, Umstände und Situationen beschreiben, über die Mediennutzung sprechen. Das ist eine ganze Menge, sozusagen der Datensatz einer kompletten Identität. So formuliert fällt es einem wie Schuppen von den Augen: Im Laufe der Lektionen habe ich mein ganzes Leben offen gelegt.
Nun kreist die aktuelle Datenschutzdiskussion aber vorwiegend nur über der digitalen Welt. Nur dort scheint uns das Problem mit der Preisgabe unserer persönlichen Daten wirklich zu beunruhigen. Darüber hinaus sind wir leider etwas nachlässiger. Würde uns die neu installierte App auf unserem Smartphone fragen, ob sie die Daten, die wir im Sprachunterricht … Weiterlesen